Über Lyuin (3)
Der ständigen Verfolgung durch das Wispern in seinem Ohr versucht Lyuin, durch Überstrahlung zu entgehen. Er hört fast pausenlos Musik oder umgibt sich mit anderen, rhythmischen Geräuschen. Darüber hinaus hat er eine Band gegründet, in der er den wispernden Wahn bis zur vorübergehenden Schwerhörigkeit betäubt. Von den Wesen, die ihm nahestehen, weiß keines um sein Leid, geschweige denn, womit er sich in privater Abgeschiedenheit beschäftigt.
Lyuin hat bisher nur zwei Phantasmen geschaffen. Seine erste Berufung galt einem kleinen Tier, das er furchtbar gernhatte, allerdings starb es bereits nach einigen Monaten. Lyuin machte sich große Vorwürfe, da er dem Wesen keinen genügend perfekten Organismus geschaffen hatte, und studierte im Anschluss zehn Jahre lang intensivst alle für sein Tun relevanten Wissenschaften, um dann ein zweites, ungleich gewaltigeres Phantasma zu berufen. Dieses trug das ursprüngliche Konzept, das Lyuin seinem ersten geschaffenen Wesen mitgegeben hatte, in sich, stellte aber die "erwachsen gewordene", vollendete Form dar. Mit diesem Phantasma unternimmt Lyuin weite Streifzüge durch Eneriss und Aritha, immer den rhythmischen Tritt der kräftigen Beine seines Begleiters im Ohr.